Aufbau
Wie du weißt, haben die meisten Schwyzerörgeli-Instrumente 18 Bässe. Das bedeutet, wir spielen im Wechselbass den jeweiligen Akkord. Ein Akkord, oder Dreiklang, besteht aus drei Tönen. Bei einem DUR-Dreiklang sind das die folgenden Töne:
- Grundton
- große Terz*
- reine Quinte*
*Diese Begriffe stammen aus der Theorie und beschreiben die Abstände, das heißt, die Intervalle, und damit auch die Tonhöhe.
Jede Oktave umfasst 12 Halbtöne bzw. 8 Tonstufen. Das bedeutet, vom Grundton bis zum nächsten Ton im gleichen Intervall musst du 12 Tasten (sowohl weiße als auch schwarze) auf einem Klavier drücken, um denselben Ton wiederzufinden.
Daher kannst du die folgende Formel verwenden, um einen Dreiklang in DUR zu bestimmen:
1 + 4 + 3
Je nachdem, wie groß der Abstand zwischen den einzelnen Tönen ist, klingt der Akkord unterschiedlich. Wenn du Schwyzerörgeli lernst, ist dir diese Theorie möglicherweise noch nicht so vertraut. Auf einem Klavier lässt sich diese Theorie jedoch gut nachvollziehen, hier am Beispiel des ES-Dur-Akkords (Nr. 5 auf dem Örgeli):
Die drei Töne sind auf dem Schwyzerörgeli auf zwei Knöpfe verteilt.

Die 3 Töne sind auf dem Schwyzerörgeli auf 2 Knöpfe verteilt:

Jetzt betrachten wir die Theorie des Moll-Dreiklangs: Er ist nahezu identisch aufgebaut wie der Dur-Dreiklang, jedoch hat der zweite Ton ein anderes Intervall – statt der großen Terz gibt es eine kleine Terz. Das ergibt folgende Formel für einen Moll-Dreiklang:
1 + 3 + 4

Wie du siehst, wird nur der zweite Ton verändert, aber das lässt den Akkord bereits ganz anders klingen.
Wenn du auf deinem 18-bässigen Instrument in Moll begleiten möchtest, solltest du den vorderen Bass spielen und den hinteren weglassen, da im hinteren Bass der mittlere Ton enthalten ist, der den charakteristischen Unterschied ausmacht.
Alternativ könntest du für einen Moll-Akkord auch „übergreifen“ und einen anderen Bass wählen, aber das erfordert einiges an Übung.
Falls du es gewohnt bist, im Wechselbass zu begleiten und nicht gleich ein neues Örgeli mit Moll-Bässen kaufen möchtest, empfehle ich dir folgende Methode:

“Wie du siehst, gibt es auf diesen beiden Bässen jetzt nur noch 2 Töne, da der zweite Ton entfernt wurde.
Wenn du dein Örgeli ebenfalls umbauen lassen möchtest, wende dich am besten an deinen Örgelibauer (entweder die Werkstatt, in der dein Örgeli hergestellt wurde, oder die, in der du es gekauft hast). Dort können die Fachleute diesen kleinen Umbau für dich durchführen. Der Eingriff ist unkompliziert, muss aber unbedingt von einem Profi gemacht werden! Ein weiterer Vorteil ist, dass der Umbau später problemlos rückgängig gemacht werden kann, sodass du dein Örgeli wieder im Dreiklang spielen kannst.
Ich empfehle, diese Anpassung an deinem bestehenden Instrument vorzunehmen, da sie kaum Kosten verursacht und du dein Örgeli weiterhin wie gewohnt nutzen kannst, während du trotzdem sowohl in Moll als auch in Dur spielen kannst.
Solltest du nach einiger Zeit Interesse daran haben, auszuprobieren, wie es ist, auf einem Örgeli mit Moll-Bässen zu spielen, stehe ich gerne für eine Beratung zur Verfügung.
Damit du besser verstehst, was bei einem Örgeli mit Moll-Bässen anders ist, findest du hier eine Übersicht:”

Wie du siehst, hat ein Örgeli mit Moll-Bässen drei Knöpfe. Der zweite Knopf ist für den 2. und 3. Ton zuständig. Der dritte Knopf hingegen ist für den 3. Ton allein. Das ist notwendig, damit du einen Dreiklang sowohl in Moll als auch in Dur begleiten kannst.
Der Vorteil eines Örgeli mit Moll-Bässen liegt darin, dass du einen volleren Klang erzeugen kannst und melodisch tiefere Bereiche erreichen kannst. Persönlich bin ich sehr überzeugt von Örgeli mit drei Bässen (sonst würde es diese Website ja nicht geben) 🙂
Hast du Fragen? Dann nimm gerne Kontakt mit mir auf!